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Das Handwerk

Schnittmuster: Was ist das, warum braucht man es unbedingt?

...oder auch: Wie enstehen Kleidungsstücke?

Entwurf, Idee: Was ist eine Skizze?

Die Idee des Kleidungsstückes wird gezeichnet.
Es ist der erste Schritt des Entwicklungprozesses, die Vorstellung zeichnerisch zu entwerfen.
Das gilt für alle noch nicht existierenden Produkte, die ein Mensch sich ausdenken möchte, ob es Möbel, Autos, Tassen oder Kleider sind.
Hinter jedem Produkt steckt ein Mensch, der das Bild eines Produktes vor seinem inneren Auge hat.
Der Entwurf, die Modellskizze ist der erste Schritt der Entstehung des Produktes. Aus der gedanklichen Welt des kreativen Menschen wird die Idee auf ein Papier gezeichnet. Dieser erste Entwurf und die Folgeschritte kann heute auch digital erarbeitet werden.

Die technische Zeichnung

Die Skizze wird verfeinert. Designer und Designerinnen erarbeiten aus dem Bild des Entwurfes eine sachliche Zeichnung, auf der Nahtverläufe und Formen, Taschenplatzierungen und Weiten, Verschlusstechniken und deren Positionen eindeutig erkennbar werden.  

Was ist ein Schnittmuster?

Ein Schnittmuster ist ein Bauplan für ein Kleidungsstück.
In der Schnitt-Technik wird der Bauplan anhand der Skizze und der wichtigen technischen Zeichnung erstellt.
Es beinhaltet alle Einzelteile des anzufertigenden Kleidungsstückes auf Papier oder Karton: Vorderteile, Rückteile, Ärmel, Kragen, Manschetten, Taschen etc.  
Warum ist ein Schnittmuster immer notwendig?

 
So wie Architekten und Architektinnen genaue Baupläne für Grundriss und Details eines Gebäudes erarbeiten müssen, brauchen die Schneider und Schneiderinnen auch einen Plan. Der Schnittmuster-Bauplan wird auf den Stoff gelegt, mit Nadeln oder Gewichten am Verrutschen gehindert und dann die Schnittteile zugeschnitten. Die Nahtstellen können mit Schneiderkreide angezeichnet werden, die Nahtzugaben im Handwerk können großzügiger geplant werden.
In der Konfektion sind die Nahtzugaben zugegeben, sind in den Schnitten enthalten, die Zugaben und Zusammensetzpunkte werden mit kleinen Knipsen (an der Stoffkante wenige Milimeter eingeschnitten) gekennzeichnet.

Wird ein Schnittmuster nicht sauber erarbeitet und getestet, sitzt das Kleidungsstück nicht gut: es ist "schlecht geschnitten".

Anhand des Schnittmusters wird der genaue Materialverbrauch errechnet.

Was ist ein Musterstück oder Probemodell?

Wenn das Schnittmuster mit allen Einzelteilen fertig erarbeitet ist,
wird in einem preisgünstigen Stoff, der annähernd die Eigenschaften des finalen Material haben sollte, ein Teststück gefertigt.
Das Probemodell kann aus Baumwollnessel, einer alten Bettwäsche oder Gardine genäht werden.
Wenn es sich um ein Maßfertigungsprojekt auf Wunsch eines einzelnen Kunden/Kundin handelt, wird die Paßform - Weite, Linienführungan, Längen- an der Figur abgesteckt, die gewünschten Details mit einem Stift auf das Probemodell gezeichnet, eventuell Probetaschen und andere Details aufgesteckt.

Wenn es sich um ein Musterstück einer Kollektion für die Konfektion handelt, wird dieses mit allen Details in dem geplanten Material gefertigt und dann auf Modenschauen und Messen Groß- und Einzelhändlern präsentiert. Diese treffen
aus den gezeigten Stücken ihre Auswahl und bestellen die gewünschten Waren.
Erst danach werden die Kleidungsstücke in großen Serien und vielen Größen produziert.
Das ist jetzt eine sehr reduzierte Schilderung des Ablaufes im Groben zum allgemeinen Verständnis.

Die Kundschaft einer kleinen, auf individuelle Anfertigung spezialisierten Schneiderei wird bei schnitttechnisch schwierigen Projekten und/oder figürlichen Besonderheiten zur ersten Probe ein Probestück anprobieren,
da das Risiko, einen teuren Stoff zu verschneiden, so ausgeschlossen wird.

Im Schneiderhandwerk wird das Schnittmuster für eine individuelle Person erstellt und mit der Person an der individuellen Figur getestet und für diese verfeinert. Es wird ein einzelnes Kleidungsstück für einen einzigen Menschen hergestellt.
In der Textilindustrie werden Modelle nach Konfektionsmaßen erstellt und dann für viele Konfektionsgrößen gradiert und in kleineren bis sehr großen Stückzahlen produziert, wobei die Kleidungstücke am Besten sehr vielen Figuren ungefähr passen sollen.